Pastoralplan und Jugendarbeit

Dieser Artikel ist zuerst in der IVZ erschienen, (c) Hannah Dürken

HALVERDE. Was läuft in der Gemeinde bisher sehr gut und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Um das herauszufinden wurde die Halverder Kirchengemeinde zu ihrer Zufriedenheit in den verschiedenen Bereichen der Gemeindearbeit befragt. Die Jugendarbeit wurde mit einer Durchschnittsnote von 2,74 als zweitschwächster Bereich bewertet, weshalb nun ihre Neubelebung anvisiert werden soll.


Zitat: „Veranstaltungen können auch christlich sein, wenn wir nicht vorher mit Weihwasser spritzen“ (Pfarrer Peter van Briel)


Auffällig bei der Auswertung der Fragebogen war, dass vor allem Erwachsene um eine Erneuerung der Jugendarbeit gebeten hatten. Pfarrer Peter van Briel vermutet, dass dies auf die geringe Sichtbarkeit dessen, was in den Verbänden bzw. Initiativen geschieht zurückzuführen sei: „Es geschieht ja bereits eine ganze Menge. Für Klein-Halverde haben wir schon eine beachtliche Jugendarbeit.“ Bisher engagiert sich die Gemeinde in verschiedenen Jugendgruppen, wie der CAJ, der Messdienergemeinschaft und bei der Sternsingeraktion sowie durch Ferienangebote, wie dem Ferien- und Minilager, der Romfahrt und den Ferienspaßaktionen. Auch musikalisch können sich Kinder und Jugendliche in Halverde in Chören beteiligen.

Ein Bestandteil der Jugendarbeit ist das Minilager, das von der CAJ organisiert wird. Rund 30 bis 40 Grundschulkinder erleben jährlich drei Tage voller Spielen und Aktionen in Langen. (Foto: Minilager 2019)

Van Briel betont, Jugendarbeit und Jugendseelsorge heiße also nicht in erster Linie Belebung des Gottesdienstbesuches: „Tun der Jugendlichen ist Jugendarbeit.“ Der Pfarrer will Initiative zeigen und sucht gemeinsam mit Leitern der verschiedenen Gruppen nach Ansatzpunkten, wo die Jugendlichen in ihrem Tun Unterstützung brauchen.

Mareike Keeve äußert den Wunsch nach mehr Freizeitangeboten für ältere Jugendliche, da dies bisher kaum angeboten würde. Lea Üffing will dazu bei der CAJ ansetzen und sie durch neue Aktionen wiederbeleben. Van Briel erklärt, das könne nur funktionieren, wenn die Initiative zu neuen Aktionen von Gruppen wie der CAJ selbst komme. Die Aufgabe der Kirchengemeinde sieht er in der Unterstützung der Aktionen, sei es durch Geld, Materialien oder Räumlichkeiten.

Bei der Betrachtung der Messdienerzahl sei aktuell ein Rückgang zu verzeichnen: „Als ich hier angefangen habe, hatten wir in jedem Jahrgang zwei Gruppen mit jeweils 15 Kindern“, erinnert sich van Briel. Er führt den Rückgang auf die schrumpfenden Jahrgänge zurück, wodurch es einfach weniger Jugendliche gebe.

Dennoch berichtet Katharina Telsemeyer: „Das Minilager wird trotzdem immer größer. Mittlerweile fahren Kinder aus Halverde, Hopsten und Schale mit. Wir erhalten viele positive Rückmeldungen, ich glaube, da muss erstmal nichts geändert werden.“ Gleiches gelte beim Ferienlager für die Großen.

Maik Ostholthoff berichtet vom Engagement der CAJ, wie der Tannenbaum-, Altkleider- und Nikolausaktion sowie der Schützenfestcafeteria, dem Osterfeuer und weiteren Aktionen. Lea Üffing sieht geringere Mitgliedszahlen allgemein dadurch begründet, dass die Kinder mittlerweile durch das breite Angebot jede Woche viele Termine und deshalb auch keine Zeit für weitere Gruppen und Aktionen hätten.

Die Frage sei für Pfarrer Van Briel deshalb: „Brauchen wir wirklich noch mehr?“ Ideen dazu gibt es bereits, wie einen Jugendchor oder Auskehrtage zum Beispiel an die Nordsee. Über konkrete Anregungen von den Halverdern würde sich die Pfarrgemeinde und die bestehenden Jugendgruppen freuen. „Das ist jetzt ein Beginn, um darüber nachzudenken“, hält van Briel fest und versichert: „Ihr sollt für die Umsetzung eurer Ideen unsere Unterstützung haben.“

Mit freundlicher Erlaubnis von Hannah Dürken, (c) Hannah Dürken